Magnetresonanztomographie (MRT)

Die Kernspintomographie, auch Magnetresonanztomographie genannt (abgekürzt MRT), ist ein diagnostisches Verfahren, mit dem das Körperinnere sehr genau abgebildet werden kann. Sie ist seit den 80er Jahren fester Bestandteil der medizinischen Diagnostik.

Mit der MRT werden Schnittbilder des Gehirns, der Wirbelsäule, der Gelenke oder der inneren Organe hergestellt. Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet ist die Darstellung der Blutgefäße. Im Vergleich zur Computertomographie (CT) liefert die MRT eine kontrastreichere Darstellung von Weichteilgewebe und Flüssigkeit, was vor allem die Unterscheidung zwischen gesundem und erkranktem Gewebe erleichtert, ohne dass Röntgenstrahlen angewendet werden.

Für die Untersuchung liegen Sie in einer Röhre, in der ein konstantes Magnetfeld besteht. Es werden Radiowellen durch den Körper gesendet. Diese bewirken im Zusammenspiel mit dem Magnetfeld, dass die Wasserstoffatome in Ihrem Körper für kurze Zeit selbst schwache Radiowellen aussenden. Diese Signale werden von Antennen aufgefangen und von einem Computer zu Bildern verarbeitet.

Die Kernspintomographie hat für Sie keine schädlichen Nebenwirkungen. Insbesondere sind keine krebserzeugenden, das Erbgut verändernden oder das ungeborene Kind schädigenden Effekte bekannt.

Untersuchungsablauf

Um individuelle Kontraindikation oder spezielle Risiken zu vermeiden, bitten wir Sie zunächst den Aufklärungsbogen "Magnetresonanztomographie" durchzulesen und auszufüllen. Diesen erhalten Sie an unserem Empfang, oder bereits vorab als Download auf unserer Seite.

Die eigentliche MRT-Untersuchung dauert je nach Fragestellung zwischen 15 – 30 Minuten.

Vor einer Untersuchung müssen Sie unter Umständen teilweise die Kleidung ablegen. Es ist wichtig, dass Sie alle metallischen Gegenstände an Ihrem Körper, z. B. Schmuck, Uhren und Haarspangen, abnehmen. Bank- und Kreditkarten sollten Sie ebenfalls entfernen, da sie sonst nach der Untersuchung nicht mehr gelesen werden können.
Patienten mit einem Herzschrittmacher, Defibrilatoren, implantierte Insulin-/Medikamentenpumpen oder einer Innenohrprothese (Cochlea-Implantat) können nicht untersucht werden.
Patienten mit Herzklappen, Shunt-Implantaten müssen einen entsprechenden Pass mit sich führen, oder aber einen MR-Tauglichkeitsnachweis des Herstellers erbringen.
Bei Prothesen in den Hüften, Knie etc. können Sie ihrem Prothesenausweis die MR-Tauglichkeit entnehmen.
Bei Stent-Implantationen sollte vor der Untersuchung eine Frist von 6 Wochen nach OP berücksichtigt werden.

Für die Untersuchung werden Sie bequem auf dem Untersuchungstisch gelagert. Die zu untersuchende Körperregion wird in die Mitte einer ca. 60 cm weiten Röhre gefahren. Dort ist das Magnetfeld besonders gleichmäßig und ermöglicht die besten Bilder. Die Röhre bleibt während der gesamten Untersuchung geöffnet, sie ist hell und gut belüftet. Das Untersuchungsgerät befindet sich in einem abgeschirmten Raum und wird vom Nebenraum durch ein Fenster und eine Kamera überwacht. Während der gesamten Untersuchung können wir Sie immer sehen und hören und es besteht über ein Mikrofon Sprechkontakt. Zusätzlich haben Sie einen Ballon in der Hand, über den Sie jederzeit mit einem einfachen Händedruck ein Rufsignal zu uns senden können, so dass wir sofort zu Ihnen kommen.

Während der Untersuchung sollten Sie versuchen, sich trotz der ungewohnten Situation zu entspannen. Am Lärm erkennen Sie, wann das Gerät Bilder aufnimmt. Je nach Art der Bilder dauert das einige Sekunden bis einige Minuten. Es ist sehr wichtig, dass Sie während dieser Zeit möglichst ganz ruhig liegen, sonst werden die Bilder unscharf – ähnlich wie Fotografien mit langer Belichtungszeit – womit sie für eine präzise Diagnose nicht gut geeignet sind. Da das Gerät während der Bildaufnahme recht laute Geräusche entwickelt, erhalten Sie als Gehörschutz einen Kopfhörer. Über diesen hören Sie Musik und die Stimmen der untersuchenden Fachleute. Sie können Ihre eigene CD mitbringen oder aus unserem Angebot auswählen.

Vorbereitung

Je nach Untersuchungsart müssen die Patienten sich für die Untersuchungen unterschiedlichst vorbereiten. Was jeweils erforderlich ist wird bei der Terminvereinbarung mitgeteilt.

Welche Bedeutung haben Kontrastmittel?

Es kann sein, dass im Rahmen Ihrer Untersuchung die Gabe von Kontrastmittel sehr hilfreich ist, um krankhafte Gewebeveränderungen zu erkennen oder besser abzugrenzen. Mit Hilfe dieses Kontrastmittels (Gadolinium-haltige Substanzen) können besonders die Blutgefäße wie auch Entzündungsreaktionen oder Tumoren besser sichtbar gemacht werden.

Die Kontrastmittellösung wird in der Regel in eine Vene in der Armbeuge gespritzt. Das Kontrastmittel wird rasch über die Nieren wieder aus dem Körper ausgeschieden. Das in der Kernspintomographie verwendete Kontrastmittel ist sehr gut verträglich und kann auch bei einer Allergie gegen Röntgenkontrastmittel verwendet werden. Eine extrem seltene Komplikation stellt die Nephrogene systemische Fibrose (NSF) dar. Weltweit sind bislang 315 NSF-Fälle bekannt. NSF tritt nur bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion auf, Dialysepatienten oder Lebertransplantierten. Deshalb bekommen diese Patienten bei uns auch kein Kontrastmittel. Schwangere Frauen erhalten aus Sicherheitsgründen ebenfalls kein Kontrastmittel. Stillende Frauen sollen 24 Stunden nach einer Kontrastmittelgabe ihre Milch abpumpen und verwerfen. 

Was passiert nach der Untersuchung?

Nach Ende der Untersuchung werden die aufgenommenen Bilder berechnet, am Computer zusammengestellt und in unserem digitalen Patienten Communications und Archivierungs System (PACS) gespeichert. Sie erhalten Ihre Bilder zusätzlich auf CD oder als Papierausdruck mit. Wir erstellen einen ausführlichen schriftlichen Befundbericht, der per Fax an den überweisenden Kollegen zugesendet wird.
Alle Fragen zum weiteren therapeutischen Vorgehen besprechen Sie bitte mit Ihrem zuweisenden Arzt.

Wann sollte eine MRT-Untersuchung nicht durchgeführt werden?

Wenn Sie einen Herzschrittmacher oder andere elektronische Implantate haben, kann bei Ihnen keine MRT-Untersuchung durchgeführt werden. Bestimmte künstliche Herzklappen sowie Metall in den Augen, im Gehirn oder in anderen Körperteilen können eine MRT-Untersuchung erschweren, manchmal auch unmöglich machen. Patienten, die einen Coronarstent erhalten haben, können erst 6 Wochen nach der Implantation untersucht werden. Bitte teilen Sie uns ausdrücklich mit, ob sich in Ihrem Körper metallische Implantate befinden. Dazu gehören Hüftprothesen, Innenohrimplantate, Gefäßclips oder - z. B. nach einem Unfall - Metallsplitter, insbesondere in den Augen. Informieren Sie Ihren Arzt bitte auch, wenn Sie schwanger sind oder unter schweren Allergien leiden.

FAQs - Häufig gestellte Fragen

Was tun bei Platzangst?

Manche Menschen haben Probleme in dem röhrenartig empfundenen Untersuchungsgerät zu liegen (Klaustrophobie). In den letzten Jahren wurden die Magneten kürzer und mit weiterer Öffnung gebaut. Infolgedessen tritt seltener eine Klaustrophobie ein. Sollten Sie dennoch Probleme haben, so kann durchaus eine Beruhigungsspritze verabreicht werden. Wir arbeiten mit Anästhesisten zusammen, die sich auf dieses Aufgabenfeld spezialisiert haben (Doctores med. Frey/ Herrmann/Fischer, Tel. 0761 70 43 97 38).
Wir bitten hierzu um eine gesonderte Terminvereinbarung. Sie müssen zu dieser Untersuchung mit einer Begleitperson kommen, da Ihre Reaktionsfähigkeit durch die verabreichten Medikamente eingeschränkt ist und Sie 24 Stunden nach der Untersuchung kein Kraftfahrzeug oder Zweirad steuern und nicht an Maschinen arbeiten dürfen. Für Patienten mit schwerer Platzangst und für Kleinkinder (erst ab 12 kg Körpergewicht) bieten wir in der Regel alle 2 Wochen gesonderte Termine in unserer Niederlassung in Rheinfelden an. Die Untersuchung kann dann individuell auf Sie abgestimmt, von in einer leichten Sedierung, bis hin zur Narkose durchgeführt werden. 

Ich habe das Kontrastmittel bei der Computertomographie oder bei einer anderen Röntgenuntersuchung nicht vertragen. Darf ich nun MR-Kontrastmittel erhalten?

Das MRT-Kontrastmittel (Gadolinium) ist in der Regel sehr gut verträglich und kann auch bei einer Allergie gegen Röntgenkontrastmittel verwendet werden. Es ist nicht radioaktiv und wird innerhalb weniger Stunden ausgeschieden.

Ist die Gabe von Kontrastmittel wirklich notwendig?

Durch die Gabe von Kontrastmittel werden zusätzliche und häufig entscheidende Informationen gewonnen. Dies erhöht die Diagnosesicherheit und ermöglicht in manchen Fällen erst die Diagnose.

Gibt es eine Strahlenbelastung?

Die Magnetresonanztomographie funktioniert über das Anlegen von Magnetfeldern und Hochfrequenzwellen (Radiowellen). Es kommt zu keiner Strahlenbelastung Ihres Körpers.

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